Exzellente Empire-Kommode aus geflecktem Mahagoni, sog. „acajou moucheté“ mit reicher Dekoration von vergoldeter Bronze, attr. Bernard Molitor (1755-1833):
vorderseitig auf kräftig modulierten Löwenfüßen, rückseitig auf Klotzfüßen stehendes Kommodenmöbel mit drei großen Schubladen und einer weiteren, leicht vorkragenden abschließenden Lade. Zu seiten der drei unteren Schübe Hermenfiguren mit Herkulesköpfen aus feinst ziselierter, feuervergoldeter Bronze, die Handhaben der Schubladen in Form von Löwenköpfen mit Ringen, weitere Bronzeapplikationen in form von Sternen und einer klassizistischen Vignette mit Amorfiguren. Abschließende dunkelgraue Marmorplatte. Bernard Molitor, ein Kunsttischler deutscher Herkunft, kam vor 1778 nach Paris und war einer der letzten Ebenisten, die für das französische Königshaus arbeiteten. Er konnte in Paris ein erfolgreiches Unternehmen etablieren und zählte nicht nur Marie-Antoinette, sondern auch weitere Mitglieder des Königshauses zu seiner Kundschaft. Aber auch zu Zeiten Napoleons war er erfolgreich tätig. Seine Möbel zeichnet ein effektvolles Zusammenspiel von dunklem Mahagoni und hervorragenden feuervergoldeten Bronzeapplikationen aus, die mitunter von aktuellen Geschehnissen inspiriert waren, so z.B. den Feldzügen Napoleons, wobei er Napoleon als Herkules versinnbildlichte.
Literatur: Ulrich Leben: Bernard Molitor. Leben und Werk eines Pariser Kunsttischlers, Bonn 1999, S. 74ff., S. 238f., Nr. 28/29a-dUlrich Leben: Bernard Molitor, London 1992, Kat-Nr 33A, 34, S. 183f.
Zustand: sehr gut, Auffrischung der Schellack-Politur, min. Gebrauchs- und Altersspuren – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage