Große Régence-Kommode aus massivem Nußbaumholz, gefertigt im frühen 18. Jh.:auf vier halbrunden Stollenfüßen stehender, leicht gebogter Kommodenkorpus mit zwei großen, sowie zwei kleineren oberen Schubladen, die eine weitere kleine, zentral gesetzte Schublade verdecken. Erst durch das Öffnen der flankierenden Schubladen läßt sich die kleine Schublade als solche erkennen und öffnen. Die Schubladen sind gegliedert durch queroblonge geschnitzte Reserven, die eine kleine Vierpaßkartusche flankieren. Einen eindrucksvollen Kontrast zum warmen rotbraunen Holzton bilden die hervorragenden vergoldeten Bronzegriffe, -Schlüsselschilder und -Schürzenapplike mit vegetabilen Motiven im Louis XV-Stil. Die Seiten der Kommode sind dekoriert mit einer Rechteckreserve mit passig geschweiftem Bogen. Abschließend Nußbaumholz-Platte.
Der Möbeltyp der Kommode kamen in Frankreich im frühen 18. Jh. auf und setzten sich schnell als beliebtestes Möbelstück in einem gehobenen Ambiente durch. Vergleichbare Kommoden wie die hier vorgestellte sind von Nicolas Duval (Meister ab 1743) und Jean-Baptist Dulin (verzeichnet in der 1. Hälfte des 19. Jh.) überliefert.
Vgl.: Pierre Kjellberg: Le mobilier francais du XVIIIe siècle, Paris, 2008, S. 337-338 (Duval) und S. 330 ( Dulin)