Exzellenter achtflammiger Kronleuchter, gefertigt im späten 19. Jh. in Frankreich, Paris, attr. Maison Baguès:
von einer Mittelstange aus vergoldeter Bronze, dekoriert mit einer Baluster-Enfilade aus Kristallglas, schwingen s-förmig mit Kordelrelief acht Leuchterarme aus vergoldeter Bronze aus, die die kelchförmige Kerzentüllen mit Blattrelief sowie entsprechend dekorierte Wachsteller tragen. Akzentuierung der Leuchtermitte durch einen mehrfach eingezogenen Bronzering mit Kristallglasolivenbesatz. Kristallglasketten ziehen sich von den Armen zu diesem Ring sowie weitere von dort zum oberen Abschluß des Leuchters. Bekrönung durch Pendeloque-Ausleger in zwei Reihen, abschließend Glocke mit Akanthusblattrelief. Ausgesprochen reicher facettierter Kristallglasbehang, teilweise amethystfarben. Unterer Abschluß durch große, massive Kristallglaskugel.
Aufgrund seiner Formgebung, der Verwendung des charakteristischen Zwischen-rings und der hervorragenden Qualität der Verarbeitung läßt sich seine Herkunft in der berühmten Pariser Manufaktur Maison Baguès vermuten.
Maison Baguès wurde 1860 von dem Kunstschmied Noel Baguès gegründet, welcher sich zunächst auf die Herstellung liturgischen Geräts spezialisiert hatte. Bis ca. 1880 jedoch hatte die Firma mit Aufkommen der Elektrizität ihre Produktpalette um Bronzeleuchter erweitert und ist bis heute eine der herausragendsten französischen Manufakturen luxuriöser Beleuchtungskörper. Die Manufaktur wurde von Noels Söhnen Eugène und seinen Enkeln Victor und Robert erfolgreich weitergeführt und ausgebaut. Mit ihren aufwändigen Wandleuchten und handgefertigten Kristallkronleuchtern zog sie eine elitäre Klientel an und wurde auch zum Lieferanten von Luxushotels wie dem George V in Paris und dem Savoy in London.