Außergewöhnliches Paar frühklassizistischer Stühle, gefertigt in Italien, ca. 1780:
Auf vier zierlichen, nach außen schwingenden Beinen sitzende querovale Zarge mit vergoldetem Rosettendekor an den Beinansätzen. Rückenlehne bestehend aus zwei schmalen Streben, in der Mitte verbunden durch eine durchbrochen gearbeitete Ringfrieszone, schmaler, bogenartig geführter oberer Abschluß mit feiner klassizistischer Vignettenmalerei in Form eines von zwei Drachen gehaltenen Lorbeerkranz. Das Holz der Stühle wurde überfaßt mit einer rötlichen, einem Mahagoniton ähnelnden Lasur, welche aus dem Harz des Drachenblutbaums gewonnen und daher „Drachenbut“ genannt wurde und im 18. Jahrhundert bei Kunstschreinern und Instrumentenbauern weitreichende Verwendung fand.
Die Form der Stühle geht zurück auf die Form des sog. Klismos-Stuhls der griechischen Antike, wie sie durch griechische Vasen und Reliefs tradiert wurde.
Die auf der Rückenlehne befindliche Vignette mit einem von zwei gegengleichen Drachen gehaltenen Lorbeerkranz nimmt wohl Bezug auf den siegreichen Kampf Apollons gegen den Drachen Python, den Wächter des Orakels von Delphi. Durch diesen Sieg wurde Apoll zum Herren des Orakels und somit zu einem Gott der Weisheit.
Zustand: gut, Rahmen konsolidiert, Auffrischung der Oberfläche, min. best., min. Abrieb, neue Polsterung mit gelbem RUBELLI-Moiréestoff – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage