Eindrucksvolle große Louis XV-Carteluhr mit passender Wandkonsole:
Kartuschenförmiges Uhrengehäuse auf vier geschwungenen Füßchen aus vergoldeter Bronze mit reicher vegetabiler Verzierung im Louis XV-Stil. Hinter einer verglasten Tür mit reich verzierter Rahmung aus vergoldeter Bronze das große runde, emaillierte Ziffernblatt mit Ziffernkartuschen, die römische und arabische Ziffern tragen. Zentral umlaufende Signatur: „Causard – Hgr (Horlogier) – Du Roi – Suivt (Suivant) – La Cour“. Uhrwerk gangfähig mit Halb- und Stundeschlag auf Glocke. Als oberer Abschluß laubenförmige Bekrönung mit vollplastischer Darstellung eines Adlers aus vergoldeter Bronze. Die Carteluhr sitzt auf einer zierlichen Wandkonsole mit rechteckiger Platte und spitz nach unten zulaufendem Korpus. Sowohl Uhrgehäuse und Wandkonsole mit exzellenter Lackmalerei, sog. „Vernis Martin“ mit polychromen Streurosen auf rotem Grund. Reiche Bronzeapplikationen im Louis XV-Stil.
Die Signatur bezieht sich auf Edmé-Jean Causard (1718-1780), der zu den berühmtesten Uhrmachern des 18. Jahrhunderts zählt. Causard machte sich um 1750 selbständig und erhielt bereits 1753 den Titel „Marchand Horloger Priviligié du Roi“. Sein Geschäft befand sich im Hotel d’Angleterre in der Rue Saint Honoré in Paris. Zu seiner illustren Kundschaft gehörten Maréchal de Duras, der Marquis de Langeac und der Marquis de Massilac sowie der berühmte Kunstsammler Augustin Blondel de Gagny.
Die hier verwendete Lacktechnik, das sog. „vernis Martin“ war eine Nachahmung der chinesischen Lacke, die zu dieser Zeit unglaublich populär wurden. Die Gebrüder Martin waren die berühmtesten Lackierer ihrer Zeit, die diese Technik anwendeten: sie führten zwischen 1730 und 1770 ein großes Atelier und konnten sich mit dem Titel „vernisseurs du roi“(„Lackierer des Königs“) schmücken.