Auf vier sehr schlanken, gebogten und sich nach unten verjüngenden Beinen lagernde, geschwungene Tischplatte mit ausgebuchteten Ecken und umlaufendem, schützenden Bronzeband. Tischplatte sowie alle Seiten mit sehr feiner Blattrankenmarketerie sowie Ziermontierungen aus vergoldeter Bronze mit Rocaille- und Muschelmotiven im Louis XV-Stil von hervorragender Qualität der Ziselierung und Vergoldung. Unterhalb der Tischplatte zentrale Schublade, die sich mittels eines an der Unterseite des Tisches versteckten Druckknopfes öffnen läßt. Füße mit Sabots im Louis XV-Stil aus vergoldeter Bronze.
Der Entwurf des Salontisches oder kleinen Schreibtisches geht zurück auf Vorbilder des berühmten Ebenisten Bernard Van Risen Burgh (vor 1706-1766, Meister ab 1730), die hervorragende Qualität der Ausführung läßt den Schluß zu, daß er von einer der führenden Möbelhersteller in der Zeit des Napoleon III wie Francois Linke, Henri Dasson oder Paul Sormani gefertigt wurde.
Bernard II. Van Risen Burgh, auch genannt BVRB, ist der berühmteste Spross der aus den Niederlanden stammenden Ebenistenfamilie der van Risen Burghs. Er verfügte über eine große illustre Klientel,so belieferte er , vermittelt durch Möbelhändler, sog. marchands-merciers wie wie Thomas-Joachim Hébert, Lazare Duvaux oder Simon Philippe Poirier, sogar die königliche Familie, Er schuf Möbel im „goût pittoresque“, dem französischen Rokokostil, die sich durch ausgesprochen elegante Proportionen und Linienführung auszeichnen. Seine Möbel sind in vielen der berühmtesten Museen der Welt ausgestellt, so z.B. in Versailles,im Pariser Louvre, in der National Gallery in London oder im Metropolitan Museum in New York.
Literatur: Pierre Kjellberg, Le mobilier Francais du XVIIIe siècle, Paris, 2008, Abb. 144a, Biegrafie: ebd., S. 139-155