Feine Cartel-Uhr im Louis XV-Stil nach einem Modell des berühmten Bronziers Philippe Caffieri ( 1714-1774): Gehäuse in bewegter, oblonger Rokoko-Form aus exzellent ziselierter, vergoldeter Bronze. Den unteren Abschluß der Uhr bildet die allegorische Darstellung des Triumphes der Liebe: Amor läßt sich von zwei Tauben auf einem kleinen Triumphwagen durch ein Wolkengebilde ziehen. Über ihm sitzt das runde, emaillierte Ziffernblatt mit arabischen und römischen Ziffern, das von Blatt- und Blumenranken umspielt wird. Den oberen Abschluß bildet ein asymmetrisch geschwungenes Giebel-Segment, das von einem Stern bekrönt wird. Front und Seiten sind partiell mit Gitterwerk versehen. Der bekrönende Stern ist rückseitig mit „BR 48“ bezeichnet.
Uhrwerk wohl 1. Hälfte 19. Jh.
Die Cartel-Uhr geht zurück auf ein Modell von Phillipe Caffieri (1714-1774): er ging ein Partnerschaft mit seinem Vater Jacques Caffieri ein und folgte ihm 1755 in seinem Amt als „sculpteur-ciseleur ordinaire du roi“ nach. Caffieri erhielt zahlreiche Aufträge vom Königshof und schuf im Zuge dessen Wandappliken, Kaminböcke und Uhrgehäuse für Versailles und Compiègne. Ebenso war er für den polnischen Königshof tätig. Eines seiner bedeutendsten Werke ist ein Altar, der für Nôtre-Dame in Paris bestimmt war und der während den Revolutions-Wirren verschwand.
Vgl.: Kjellberg, Pierre: Encyclopédie de la pendule francaise, Paris 1997, p. 101 fig. B.