Ausgesprochen elegante Louis XVI-Konsole oder sog. „Desserte“ aus Mahagoni und Satinholz-Einlagen aus der Zeit um 1785 in der Art des Claude-Charles Saunier (1735-1807):
auf vier Toupet-Füßen mit darüber aufsteigenden schlanken Beinen achteckigen Querschnitts, deren Kanten mit Bronzemontur betont sind, trapezförmiger Konsolenkorpus mit eingezogenen Seiten und einer Schublade. Abschließende „Sarracolin Opéra“-Marmorplatte mit umlaufender durchbrochen gearbeiteter Bronzegalerie. Front und Seiten mit kassettenförmigen Satinholz-Einlagen, weitere Betonung durch Bronzebänder. Im unteren Beriech der Konsole eine zusätzliche Ablage, ebenfalls mit umlaufender Bronzegalerie.
Die Konsole geht auf Vorbilder des Ebenisten Claude-Charles Saunier ( 1735-1807) zurück, der zu den bedeutendsten Ebenisten des späten Louis XVI zählt: eine seiner Neuerungen war die großflächige Verwendung von Zitronenholz. Seine Möbel zeichnen sich vor allem durch eine große formale Schlichtheit und Strenge, den Kontrast von hellen und dunklen Furnieren und die Betonung der Kanten und Möbelelemente durch Bronzebänder aus. Der Kunst-und Möbelhändler Dominque Daguerre bestellte verstärkt in der Zeit um 1780 eine Anzahl von Möbeln bei Saunier, die sowohl für die französische als auch für die englische Aristokratie bestimmt waren. Exemplare seiner Arbeit lassen sich in folgenden Museen und Sammlungen bewundern: Schloß Fontainebleau, Musée des Arts Décoratifs Paris, im Pariser Louvre, im Musée Carnavalet Paris, im Metropolitan Museum of Art New York sowie auf Schloß Nymphenburg in München.
Literatur: Pierre Kjellberg: le Mobilier Francais du XVIIIe siècle, Paris 2008, S. 812-824
Zustand: sehr gut, min. Alters- und Gebrauchsspuren, min. Abrieb – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage