Paar feine Louis XVI-Fauteuils „en cabriolet“, gestempelt von Georges Jacob (1739-1814) in der Zeit um 1775-1779:
Auf vier leicht ausgestellten, konischen und kannelierten Rundfüßen aufliegender profilierter und vorne leicht gebogter Rahmen für die gepolsterte Sitzfläche. Auf den mit Rosetten dekorierten Abschlüssen der Füße s-förmig geschwungene Armlehnstützen mit Handrasten in Form gedrückter Voluten, die Armlehnen teilweise gepolstert und an die gebogte ovale und gepolsterte Rückenlehne anschließend. Der Rahmen mit originaler weiß-grauer Fassung, die eine schöne Alterspatina aufweist. Beide Fauteuils sind nach alter französischer Tradition mit Gurten und Federn mit einem Mittelblau-grundigem Leinenstoff gepolstert, der auf eine moderne Weise ein traditionelles Louis XVI-Muster mit Bänder- und Floralelementen nachahmt. Aus demselben Ameublement finden Sie in unserem Warenkatalog ein weiteres einzelnes Fauteuil.
Georges Jacob war einer der bekanntesten Pariser Kunsttischler, der sich auf die Fertigung von luxuriösen Sitzmöbeln spezialisiert hatte. Seinen Meistertitel erhielt er 1765. Er arbeitete für das französische Königshaus und den französischen und internationalen Hochadel, z. für Marie-Antoinette in Versailles, insbesondere jedoch für Monsieur, den Bruder des Königs, der sein wichtigster Kunde wurde. 1791 wurde das Gildensystem abgeschafft und Jacob gab seine Spezialisierung auf Sitzmöbel auf und erweiterte sein Portfolio um die Fertigung weiterer Möbeltypen sowie Bronzemontierrungen für Luxusmöbel. Nachdem Jacob und sein Unternehmen die Revolution mit Unterstützung des Malers Jacques Louis David überstanden hatte, zog er sich 1796 zurück und überließ seine Werkstatt seinen beiden Söhnen Georges II. Und François-Honoré-Georges Jacob-Desmalter, bekannt als Jacob Frères. Die Werkstatt Jakobs wurde Möbellieferant des französischen Consulat und in der Folge von Kaiser Napoleon. Die Werke von Jacob werden in den wichtigsten internationalen Museen und Sammlungen ausgestellt, darunter in den Schlössern von Chantilly und Fontainebleau, im Louvre und im Musée des Arts Decoratifs in Paris, in der Wallace Collection in London, im Boston Museum of Fine Arts und im New Yorker Metropolitan Museum, um nur einige zu nennen.
Literatur zu Georges Jacob: Pierre Kjellberg, Le Mobilier Francais du XVIIIe Siècle, S. 451-472
Zustand: sehr gut, originale Fassung mit schöner Alters- und Gebrauchspatina, neue Polsterung – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage