Feines Louis XV-Kommodenmöbel, sog. „Chiffonière“ in der Art des Jean-Georges Schlichtig (Meister ab 1765) aus der Mitte des 18. Jahrhunderts:
hochrechteckiger Korpus auf vier kurzen, vorne leicht geschwungenen Beinchen und abgeschrägten Kanten, der sechs flache Schubladen in sich birgt. Abschließend Platte aus rotem Marmor. Schubladen dekoriert mit Rechteck-Reserven aus feiner Königsholz- und Rosenholzmarketerie, die Seiten entsprechend mit je zwei übereinander liegenden Rechteck-Reserven. Beschläge im Louis XV-Stil aus vergoldeter Bronze. J
ean-Georges Schlichtig (verz. 1756-1782) war einer der zahlreichen deutschen Kunsttischler, die nach Paris kamen, um hier ihr Glück zu suchen. Er war in seinen Vierzigern, als der seinen Meistertitel erhielt und sich in der rue du Faubourg Saint-Antoine niederließ und für eine illustre Klientel arbeitete, so z.B. für Marie-Antoinette eine Kommode im Transitionsstil, dem Stil, der für ihn charakteristisch ist. Seine Witwe führte seine Werkstatt bis in das Jahr 1787 weiter.
Literatur: Pierre Kjellberg: Le mobilier francais du XVIIé siècle, Paris, 2008, S. 829-833
Zustand: sehr gut, min. Alters- und Gebrauchsspuren, min. Abrieb – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage