Auf Rundfuß mit fein ziselierten klassizistischen Blattfriesen stehender konischer und kannelierter Kerzenschaft aus patinierter Bronze mit drei weiblichen Büsten oder Karyatiden mit antikischer Haartracht und korrespondierenden Fußpaaren am Sockel. Die zentrale Kerzentülle, die von den drei Frauenköpfen getragen wird, trägt ihrerseits einen abnehmbaren Aufsatz mit einem zentralen, palmettenartigen patinierten Schaft sowie zwei s-förmig zu den Seiten schwingende Leuchterarme mit Blattdekor aus vergoldeter Bronze. Jeder Leuchterarm mit walzenförmiger Tülle und abnehmbaren Wachstellern. Das Paar Empire-Kandelaber folgt einem Modell des berühmten Bronziers Claude Galle, welches er 1804 für das Chateau Fontainebleau fertigte.
Claude Galle (1759-1815), einer der bedeutendsten Bronziers seiner Zeit, erhielt seinen Meistertitel 1786 und erhielt in der Folge zahlreiche Aufträge vom französischen Hof erhielt und später einer der wichtigsten für Napoleon tätigen Kunsthandwerker wurde. Im Zuge dessen arbeitete er auch mit dem berühmten Bronzier Pierre-Philippe Thomire (1751-1843) zusammen und war verantwortlich für die Mehrzahl der Bronzebeschläge, – verzierungen und -monturen, die für die Ausstattung des Château der Fontainebleau und andere in Auftrag gegeben worden waren. Die besten Sammlungen der Welt zeigen seine Werke, so u.a. das Musée de Château de Malmaison, das Musée Marmottan in Paris, das Museo de Reloges in Jerez de la Frontera, die Münchener Residenz und das Victoria & Albert Museum in London.
Vgl: Hans Ottomeyer and Peter Pröschel: Vergoldete Bronzen. Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986, 2 Bde, Bd. 1, S. 286, Abb. 4.15.1 und S. 326, Abb. 5.1.6 und 5.1.7.
Zustand: gut, min. Alters- und Gebrauchsspure, min. Abrieb, partiell Korrosionsflecken – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage