Satz von 8 teilweise früh 19. deutschen Biedermeierstühlen, 3 Stühle mit Inventarstempel von Schloss Ehrenburg in Coburg/Haus Sachsen-Coburg und Gotha, 5 Stühle handgefertigt nach deren Vorbild im späten 20. Jh.
Trapezförmige Sitzfläche auf vier schlanken, säbelförmigen Beinen; geschwungene, schaufelförmige Rückenlehne mit geschnitztem und ebonisiertem Lyramotiv. Alle Stühle sind mit schwarzem Rosshaarstoff gepolstert.
3 Stühle des Stuhlsatzes tragen den Inventarstempel des berühmten Schlosses Ehrenburg in Coburg und sind im dortigen Inventarverzeichnis dokumentiert. Laut einem Schreiben der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, München von 1991 wurden die Stühle spätestens in den 1920er Jahren veräußert (siehe Foto). Um die Stühle in einem Speisezimmer verwenden zu können, hatte der vorherige Besitzer im späten 20. Jahrhundert fünf weitere Stühle nach dem Vorbild der drei Stühle von Schloss Ehrenburg von einem deutschen Kunsttischlermeister nacharbeiten lassen.
Schloss Ehrenburg wurde von den Herzögen von Sachsen-Coburg (und ab 1826 von Gotha) als repräsentative Stadtresidenz errichtet und genutzt. Herzog Ernst I. (reg. 1806-1844) begann nur wenige Jahre nach seinem Regierungsantritt mit dem Umbau von Schloss Ehrenburg. In dieser Zeit erhielt das Gebäude seine eindrucksvolle neugotische Fassade, die von dem Architekten Karl Friedrich von Schinkel entworfen wurde. Für die Ausstattung der Räume beauftragte Herzog Ernst I. den französischen Architekten André-Marie Renié-Grétry. Nach seinen Entwürfen wurden die Appartements zwischen 1816 und 1840 im französischen Empire-Stil renoviert und mit prächtigen Möbeln, Uhren, Kronleuchtern und Tapisserien der großen Pariser Manufakturen ausgestattet.
Zustand: sehr gut, min. Alters- und Gebrauchsspuren, min. Abrieb; neu gepolstert (1 Stuhl mit kleinem Fleck). 5 der 8 Stühle wurden im späten 20. Jh. nach dem Vorbild der 3 Stühle vom Anfang des 19. Jh. angefertigt, um sie zu einer größeren Garnitur zu ergänzen, die für einen Esszimmertisch verwendet werden kann – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage