Große, beeindruckende Louis XV-Wandkonsole gefertigt in Frankreich, ca, 1730-1740:
von zwei, aus drei gegeneinander gesetzten C-Schwüngen geformten Stützen oder Beinen mit Blatt- und Muschelwerkschnitzerei sowie stilisierten Rosenblüten getragene, passig geschweifte Zarge mit reicher, durchbrochen gearbeiteter Zierschnitzerei mit zentralem Rocaillemotiv, von welcher C-Bögen mit Muschel- und Blattwerk zu den Seiten ausschwingen. Im unteren Bereich der Konsole werden die beiden Stützen mit einer bewegt geführten Strebe mit großer, zentraler Rocaille verbunden. Als oberer Abschluß dient einer entsprechend passig geschweifte, graue Marmorplatte mit gerundeten Kanten. Die Konsole benötigt eine Wandfixierung.
Ausgesprochen eindrucksvolle, hochdekorative Louis XV-Konsole mit sehr feiner, zeittypischer blattvergoldeter Zierschnitzerei, die eindeutig von Entwürfen eines der bedeutendsten Zeichner und Entwerfer der Epoche des Louis XV oder Rokoko, Juste-Aurèle Meissonnier (1695-1750) beeinflußt ist. Zeitgenossen galt er als der meister des Rokokostils oder „goût pittoresque“ und seine Zeichnung und Entwürfe dienten den führenden französischen und europäischen Kunsttischlern als reicher Ideenschatz für die Herstellung von Möbeln nach der „neuesten Mode“. Meissonnier verbreitete seine Entwürfe durch Kupferstich-Ausgaben, so sein von ihm herausgegebenes Werk “ Livre des Ornements“ von 1734, aber vor allem durch Stichvorlagen des wohl bedeutendsten Verleger seiner Zeit, Gabriel Huquier (1695-1772), welche Entwürfe von Meissonnier enthielten, fanden dessen Ideen und Formensprache in ganz Europa Verbreitung und Nachahmung.