Zwei gegengleiche Figuren liegender Löwinnen aus patinierter Bronze auf klassizistischen Rechtecksockeln aus vergoldeter Bronze. Die Vorderseite der Sockel ist mit je einem großen Zierapplike mit Lorbeerkranz, Füllhörnern und stilisiertem Blattwerk im Empire-Stil dekoriert.
Die Löwinnen sind von den berühmten Löwenskulpturen vor der großen Kapitol-Treppe in Rom, der sog. Von Michelangelo erbauten „Cordonata“, an deren Treppenaufgang er das antike Paar Löwinnen stellte, die sich bereits seit der Antike am Kapitol befunden haben sollen und zunächst als Wasserspeier verwendet worden waren.
Das antike römische Löwinnenpaar wurde während der Epoche des Empire mehrfach kopiert: bie hier angebotenen Chenets kommen stilistisch, formal und qualitativ dem von Claude Galle für das Grand Trianon in Versailles vor 1805 angefertigten Paar Chenets sehr nahe. Ein weiteres Beispiel für einen Kaminbock mit ähnlicher Löwenfigur stammt von Antoine-André Ravrio (1759-1814). Claude Galle (1758-1815), erhielt umgehend nach seiner Ernennung zum Meister zahlreiche Aufträge vom Garde-Meuble de la Couronne sowie später von Napoleon. Es ist bekannt, dass er mit Pierre-Philippe Thomire (1751-1843) zusammenarbeitete und für einen Großteil der Bronzen verantwortlich war, die während des Kaiserreichs für das Schloss Fontainebleau und andere Paläste geliefert wurden. Zu sehen sind seine Werke in den bedeutendsten internationalen Sammlungen: das Musée National de Château de Malmaison, das Musée Marmottan in Paris, das Museo de Reloges in Jerez de la Frontera, die Residenz München und das Victoria and Albert Museum in London.
Vergleiche: Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen, 2 Bde. München, 1986, Bd. 1, S. 340-341, Abb. 5.4.1, 5.4.5
Zustand: sehr gut. min. Alters- und Gebrauchsspuren, Vergoldung aufgefrischt, Patina gereinigt – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage