Exzellentes Paar Empire-Kandelaber mit gegengleich angeordneten Cupidos oder Amorknaben aus feuervergoldeter Bronze, gefertigt in Paris um 1810:
auf einer Kugel, die von einem Balusterschaft mit Rechteckplinthe und reichem klassizistischem Reliefdekor getragen wird, je ein auf einem Fuß balancierender geflügelter Amorknabe, einen Pfeilköcher bzw. Bogen tragend. In der rechten bzw. linken Hand hält jeder Knabe ein Weizenbündel, aus welchem ein zentraler konischer sowie drei s-förmig geschwungene Leuchterarme entspringen. Alle Leuchterarme haben abnehmbare Wachstellerchen. Durch die gegengleiche Anordnung der Leuchterarme sind die beiden Cupidos aufeinander bezogen und erscheinen als Leuchterpaar.
Die meisterhafte Verarbeitung und Feuervergoldung mit lebendigem Wechselspiel von matten und polierten Flächen weist das Paar Empire-Kandelaber als ein Werk einer der bedeutenden Pariser Bronziers wie z.B. C. Galle, P.-P- Thomire, A. Ravrio oder C.-F. Rabiat aus. Eine Abbildung bei Ottomeyer/Pröschel (Angabe s.u.) zeigt eine Wandapplike mit gleichartiger Cupido-Figur; darüber hinaus weist der Autor auf ein weiteres, vergleichbares Exemplar aus dem damaligen Kunsthandel hin, welches die Signatur „RABIAT“, Claude-Francois Rabiat (1765-1815) trug
Vergleiche: Ottomeyer/Pröschel: Vergoldete Bronzen, 2. Bde, München, 1986, Bd. 1, S. 356, Abb. 5.10.3