Bedeutende Louis XV Kommode, gefertigt von Jacques Bircklé (1734-1803) in Paris um 1765:
auf vier gebogten Beinchen stehender allseitig gebauchter Korpus mit zwei kleinen Schubladen im oberen Bereich sowie zwei großen Schüben darunter. Alle Schubladenfronten gleichartig dekoriert mit feinster Marketerie in form von passig geschweiften Rechteckkartuschen, die Seiten zeigen Rechteckkartuschen mit eingezogenen Ecken. Griffe, Schlüsselloch-Umrahmungen, Zierschürze und Sabots aus feinst ziselierter und vergoldeter Bronze in bewegter Louis XV-Ornamentik. Als oberer Abschluß dient eine rot-grau gesprenkelte Marmorplatte.
Jacques Bircklé, geboren 1734, erhielt 1764 seinen Meistertitel und hatte seine Werkstatt zunächst in der rue de Charenton und zog später in die rue Saint Nicolas um. Im Laufe seiner Karriere konnte er sich eine illustre Klientel erarbeiten und erhielt u.a. Aufträge von Marie-Antoinette für Schloss Saint Cloud, sowie vom Duc d’Orleans und der Princesse de Lamballes. Bircklé arbeitete Möbel in verschiedenen Möbelstilen vom Louis XV zum Louis XVI: sie zeichnen sich in der Regel vor allem durch eine hohe Qualität der Marketerie aus und weniger durch einen übersteigerten Reichtum an Bronzeapplikationen. Seine Möbel können heute u.a. bewundert werden im Musée des Arts Décoratifs und im Musée Cognacq-Jay in Paris sowie im Musée Lambinet in Versailles.
Literatur: Kjellberg, Pierre: Le mobilier francais du XVIIIe siècle, Paris, 2008, S. 74-78.
Zustand: sehr gut, Auffrischung der Schellack-Politur, min. Alters- und Gebrauchsspuren, min. Abrieb – detaillierter Zustandsbericht auf Aunfrage