Exzellenter Beistelltisch, sog. „Vide-poche“ im Louis XVI-Stil, gefertigt in Frankreich/Napoleon III, im späten 19. Jh.: zwei passig geschweifte Stützen, die durch eine ovale Ablageplatte miteinander verbunden sind, tragen den Tischkorpus in schmaler Rechteckform mit abgerundeten Seiten. Über die Front verlaufende Schublade, die Tischplatte mit hochgezogenem Rand. Feine Marketerie in Form von Gitterwerk, Fischgrät und Akanthusfries. Griffe und Kantenbschläge aus fein zisellierter Bronze.
Dieser ungewöhnliche Tisch geht zurück auf einen Entwurf des bedeutenden Ebenisten J.H.Riesener (1734-1806), das dieser für das Appartement Marie-Antoinettes in St.Cloud fertigte und welches heute im Pariser Musée Nissim de Camondo zu besichtigen ist. Ein Beispiel des hier angebotenen Möbels aus der Zeit des 19. Jh. befindet sich in dem privaten Audienzzimmer der englischen Königin Elisabeth II., welche den Tisch, versehen mit einer Glasplatte, für die Aufbewahrung einer Tabatièren-Sammlung verwendet.
Vgl.: Payne, Christopher: European Furniture of the 19th Century, Woodbridge 2013, S. 219, Abb.228