Paar exzellente Empire-Cassolettes aus feuervergoldeter und patinierter Bronze, Frankreich/Paris, um 1810, in der Art des Claude Galle (1759-1815):
auf hohem Rechtecksockel mit leicht getreppter Plinthe stehender Vasenkorpus in Form einer Medici-Vase mit Rundfuß und hohem, durchbrochen gearbeitetem Rand; darauf abnehmbarer Haubendeckel, ebenfalls mit floralem Durchbruchbruchdekor und Pinienzapfenknauf. Der Durchbruchdekor kennzeichnet die Vase als Duftvase zur Aufnahme wohlriechender Essenzen und Blütenpotpourris. Durch Drehung des Haubendeckels erscheint eine Kerzentülle, welche die Duftvase in einen Kerzenleuchter verwandelt. Die untere Bauchung der Vase aus patinierter Bronze, Fuß, Wandung und Deckel aus feuervergoldeter Bronze dekoriert mit geriffelten mattvergoldeten Bändern auf poliertem Grund. Der Rechtecksockel allseitig dekoriert mit Applikationen aus feuervergoldeter Bronze in Form von Napoleonischen Adlern, Herkulesmaskaronen und rhombenförmigen Vignetten mit stilisierten Pflanzenmotiven.
Die Formgebung, die hervorragende Ausführung der Ziselierung, Vergoldung und dunkelbraunen Patinierung sowie das ausgewogene, elegante Zusammenspiel von matten und polierten Flächen sowie feuervergoldeten und patinierten Partien sprechen für eine Entstehung des Vasen-/Cassoletten-Paares in einer der bedeutendsten Werkstätten seiner Zeit, jener des Claude Galle (1759-1815): er erhielt seinen Meistertitel 1786 und erhielt in der Folge zahlreiche Aufträge von französischen Hof erhielt und später einer der wichtigsten für Napoleon tätigen Kunsthandwerker wurde. Im Zuge dessen arbeitete er auch mit dem berühmten Bronzier Pierre-Philippe Thomire (1751-1843) zusammen und war verantwortlich für die Mehrzahl der Bronzebeschläge, – verzierungen und Monturen, die für die Ausstattung des Château der Fontainebleau und andere in Auftrag gegeben worden waren. Die besten Sammlungen der Welt zeigen seine Werke, so u.a. das Musée de Château de Malmaison, das Musée Marmottan in Paris, das Museo de Reloges in Jerez de la Frontera, die Münchener Residenz und das Victoria & Albert Museum in London.
Zustand: sehr gut, min. Alters- und Gebrauchsspuren, min. Abrieb, 1 kleine Beschädigung am Durchbruchdekor eines Deckels – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage