Exzellenter und seltener Tischspiegel, sog. „Psyché à table“ aus vergoldeter Bronze aus der Zeit des französischen Empire, ca. 1825:
auf leicht gewölbtem Rundfuß mit Wellenband und Lanzettblattrelief stehend ein konischer, kannelierter Schaft mit den Büsten und Fußpaaren von drei weiblichen bacchantischen, mit Weinlaub geschmückten Karyatiden. Die Köpfe der Karytiden tragen das halbrunde Spiegelgestell mit Akanthusblattvoluten, in welchem der runde, drehbare und beidseitig nutzbare Spiegel eingehängt ist. Der Spiegel wird gerahmt von einem feinen Bronzerahmen mit klassizistischem Palmettfries und Perlrand.
Die hervorragende Qualität der Ziselierung und der Vergoldung läßt auf die Herkunft in einer bedeutenden Pariser Werkstatt schließen. Das Motiv der drei von einem Schaft umschlossenen Karyatiden war ein beliebtes Dekorationselement des französischen Empire und kam insbesondere bei Kerzenleuchtern verstärkt zum Einsatz. Tischspiegel Karyatidendekor wie der hier vorgestellte jedoch sind eher selten.
Literatur: Hans Ottomeyer and Peter Pröschel: Vergoldete Bronzen. Die Bronzearbeiten des Spätbarock und Klassizismus, München 1986, Bd. 1, p. 326, fig. 5.1.6 and 5.1.7. (Kerzenleuchter mit vergleichbarem Kayatidendekor)
Zustand: sehr gut, min. Alters- und Gebrauchsspuren, min. Abrieb, Spiegelglas wohl später – Detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage