Barbizon-Schule/Umkreis von Jules Dupré (1811-1889): „Sommerliche Landschaft mit Gehöft am Fluß“, Mitte 19. Jh.:
stimmungsvolle, idyllisches Darstellung eines französischen, von Bäumen umstandenen Gehöfts mit reicher Figuren- und Tierstaffage in sommerlicher Landschaft mit zahlreichen charmanten, anekdotenhaft erzählten Szenen des bäuerlichen Alltags: ein Mann, der zwei Wassereimer zum Haus trägt und von der Bäuerin erwartet wird, ein kleiner Junge, der Schweine, Hühner und Kühe hütet, Frauen, die Wäsche im Fluß waschen sowie eine Bäuerin, die, ihr kleines Kind mitführend, von den Einkäufen im Dorf zurückzukehren scheint. Diese kleinen, aber zahlreichen Schauplätze eröffnen sich dem Betrachter erst nach und nach, das außergewöhnlich lang gestreckte querrechteckige Format erweist sich für den Erzählreichtum des Gemäldes als sehr hilfreich.
Das Gemälde ist gerahmt mit einem imposanten Prunkrahmen aus reich geschnitztem und vergoldetem Holz im klassizistischen Stil mit Lorbeerblatte-, Weinblatt-, Perl- und Wellenbanddekor.
Größe des Gemäldes: H. 39 cm (15,35 Zoll) x 99 cm (38,97 Zoll) x 5 cm (1,96 Zoll)
Öl auf Leinwand auf Holzbrett aufgezogen, Oberfläche von Berliner Restaurator professionell gereinigt und restauriert
Das Gemälde ist sowohl thematisch als auch stilistisch sehr eng verwandt mit den Werken der französischen Maler Jules (Nantes 1811-L’Isle Adam 1889) und Léon-Victor Dupré (Limoges 1816-Paris 1879).
Nachdem Jules Dupré auf einer Reise nach England die Gemälde von Constable studiert und sich von den Gemälden von Theodore Rousseau beeinflussen ließ, konzentrierte er sich weitestgehend auf das Genre der Landschaftsmalerei und hatte 1831 seine erste Ausstellung im Pariser Salon. Er wurde einer der berühmtesten französischen Landschaftsmaler der sog. „Schule von Barbizon“. Jules Dupré war auch einer der Hauptvertreter der sogenannten „Paysage – Intime“, in der der Maler nicht so sehr daran interessiert ist, eine schöne Aussicht zu malen, sondern versucht, die Stimmung, Farbe und das Lichtwesen eines bestimmten Landstrichs authentisch einzufangen und wiederzugeben. Sein Bruder Léon-Victor, der von ihm die Kunst der Malerei erlernte, spezialisierte sich ebenfalls auf die Malerei französischer Landschaften, die in Stil und Thema denen seines Bruders ähnelten.
Zustand: gut, Alters- und Gebrauchsspuren, professionelle Reinigung und Restaurierung der Oberfläche – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage