Exzellentes Paar Empire-Vasen aus vergoldeter und patinierter Bronze gefertigt in Frankreich, wohl Paris in der Zeit um 1820-30 in der Art des Claude Galle (1758-1815):
auf Rundfuß mit Rechteckplinthe stehender ovoider Gefäßkörper mit kurzem Hals und seitlich hochgezogenen zierlichen Handhaben, die durch Sonnenembleme mit dem Lippenrand verbunden sind. Der ovoide Vasenkorpus ist durch die Vasenöffnung nicht zu erreichen und wird durch einen Boden innerhalb des Vasenhalses abgeschlossen. Sockel und Vasenkörper sind mit schwarzbrauner Patinierung versehen, während die übrigen Partien der Bronzevasen vergoldet sind und einen reizvollen Kontrast bieten. Die Vasenvorder- und -rückseiten sind dekoriert mit geflügelten Köpfen Zephyrs, des griechischen Gottes des Westwindes, an denen üppige Blumenfestons hängen. Auch die Sockel tragen vergoldete Bronzeapplikationen in Form von Blumenkränzen, an denen sich paarweise Schmetterlinge laben.
Die Dekoration des exzellent gearbeiteten Vasenpaares spielt auf ihren Gebrauch zur Aufnahme von Blumengestecken oder blumigen Duftessenzen an: Zephyr, der Gott des Westwindes und charakterisiert durch seine Schmetterlingsflügel bzw. als Schmetterling personifiziert, vermählte sich mit der Nymphe Chloris, die daraufhin zur Göttin Flora wurde; sie wiederum ist in symbolischer Form durch die Blumenfestons und – kränze dargestellt. Eine seltene und charmante Ergänzung dieser symbolischen Darstellung sind die mit Gesichtern versehenen Sonnen an den Handhaben, die den Hinweis auf die Sonne als entscheidendes Element für den Wachstum der Natur und floralen Üppigkeit geben.
Formal und qualitativ ist das Paar Amphorenvasen vergleichbar mit Arbeiten eines der bedeutendsten Bronziers des späten Louis XVI und der Empire-Zeit, Claude Galle (1759-1815): er erhielt seinen Meistertitel 1786 und erhielt in der Folge zahlreiche Aufträge von französischen Hof erhielt und später einer der wichtigsten für Napoleon tätigen Kunsthandwerker wurde. Im Zuge dessen arbeitete er auch mit dem berühmten Bronzier Pierre-Philippe Thomire (1751-1843) zusammen und war verantwortlich für die Mehrzahl der Bronzebeschläge, – verzierungen und Monturen, die für die Ausstattung des Château der Fontainebleau und andere in Auftrag gegeben worden waren. Die besten Sammlungen der Welt zeigen seine Werke, so u.a. das Musée de Château de Malmaison, das Musée Marmottan in Paris, das Museo de Reloges in Jerez de la Frontera, die Münchener Residenz und das Victoria & Albert Museum in London.
Zustand: sehr gut, min. Gebrauchs- und Altersspuren, min. Abrieb – detaillierter Zustandsbericht auf Anfrage